“Who thought this was so deliciously possible?” Maia Beyrouti / onlyinberlin
Die also dem Hörer überlassene Genredefinition wird gerne auch mit befreundeten Mitmusikern in ständig wechselnden Konstellationen an dieser oder jener Stelle erzeugt, auch als Tourpartner für die eigenen Lieblingsmusiker (Godspeed You! Black Emperor, Rusty Santos’ The Present, Carla Bozoulich, Sunset Rubdown, Bachelorette, Lichens, CJ Boyd etc.). Im Zweifel trifft man sie im akustischen Freiflug oft an ihrer Homebase in Biesenthal bei Berlin, wo zufällig Anwesende mit absurd unesoterischer Open Sky Music in unbekannte Beglückungen getrieben werden.
Beide Musiker gehören seit den späten 90ern zu Berlin’s “exportfähigem Underground”. Was immer das heißt. Doch namentlich jayrope’s erste musikalische Unternehmung Rope reiste mit zwei Veröffentlichungen auf Alec Empire’s Geist Records um den halben Planeten und schließlich bis in Lippstueck’s ersten eigenen Club namens Goldmund. Dort wurde Anfang 2000 noch am eigenen Ort eine Veranstaltertradition einzigartig nebengleisiger Musik begonnen, welche bis heute in ein kaum überschaubares, verstecktes Netzwerk parallel-universaler Musik aller möglichen Spielarten gewachsen ist, in dem etliche tausend lokale Fans, Musiker & Veranstalter ständig und leidenschaftlich erfinden und vor allem geniessen.
Musikalische Verwandlungsbereitschaft, Experimentierfreude oder auch völliger Verzauberungswille sind Eigenschaften, die sich beim Anhören zahlloser Aufnahmen (meist live) von Air Cushion Finish aufdrängen könnten. Also wurde der wohl eher experimententwöhnte Feuilleton hierzulande kurzerhand umgangen, und man gründete mit zwei Mitstreitern das am See gelegene Label Biesentales Records, welches u.a. bereits zwei der vier Air Cushion Finish Alben in liebevoll handgestalteter Façon herausbrachte, eines davon in Kooperation mit Kranky Records-Künstler Lichens/Robert Lowe.